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Das Leben der Bevölkerung im Erzgebirge

Die Entwicklung des Erzgebirges wurde entscheidend durch die klimatischen und geografischen Bedingungen bestimmt, die die Ursache für die Entstehung einer einzigartigen Kulturlandschaft auf beiden Seiten der Deutsch-Tschechischen Grenze waren.

Der Bergbau begann sich langsam ab dem 14. Jahrhundert zu entwickeln und erlebte  Anfang des 16. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Viele Städte und Siedlungen entstanden zu dieser Zeit rund um die Lagerstätten.

Nach der Erschöpfung der meisten Stollen zum Ende des 16. Jahrhunderts brach der Berbau ein und viele  Menschen begannen, die Regionen zu verlassen, um in anderen Bergabbaugebieten Arbeit zu suchen, was zur Entvölkerung der Regionen im Erzgebirge führte.

Diejenigen jedoch, die aus verschiedenen Gründen ihre Heimat nicht verlassen konnten oder wollten mussten eine alternative Arbeit finden, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Die Landwirtschaft konnte den Bergbau aufgrund der rauen Bedingungen im Gebirge nicht ersetzen, nur in geringem Ausmaß wurde die Zucht von Rindern und Schweinen begonnen.

Nach und nach wurde das Handwerk verschiedenster Bereiche zum Haupterwerb der Bewohner des Erzgebirges.  Ganz besonders verbreitete sich die Produktion von Spielzeug und Ornamenten aus Holz. Noch heute ist das Erzgebierge international bekannt für die traditionell hergestellten, künstlerischen Holzprodukte und Spielzeuge. In der Ausstellung unseres Museums werden verschiedene Wohnräume und Werkstätten der unterschiedlichen Handwerksbereiche gezeigt.

Zu den ausgestellten Handwerken gehören unteranderem das Spinnen und die Tuchmacherei. Außerdem können sie sich mit der Geschichte der Klöppelspitze im Erzgebirge vertraut machen, denn auch die Spitzenklöpplerin waren im 17. Jahrhundert im Erzgebirge stark vertreten. Die Werkstätten der Spielzeughersteller zeigen hauptsächlich die Herstellung von verschiedenen Holztieren durch das spezielle Reifendrehen und anschließende Durchtrennen der Reifen. Eine andere Möglichkeit der Spielzeugherstellung im 19. Jahrhundert waren Tiere und Figuren aus Pappmaché.

Auch die bekannten Räuchermännchen haben ihren Ursprung hier im Erzgebirge. Die Ersten wurden zu Beginn des 19. Jahrhundert hergestellt und auch als normale Beleuchtung genutzt. Meist hatten die Figuren gewisse Ähnlichkeit mit jemandem aus der Familie oder einer wichtigen Person aus dem Dorf. Besonders häufig wurde der Förster dargestellt.

Diese Räuchermännchen sind damals wie heute auch ein typischer Bestandteil der Weihnachtsdekoration im Erzgebirge. Sie schaffen durch das Kerzenlicht und den Duft eine gemütliche Weihnachtsatmosphäre. Auch ein Weihnachtsbaum sowie eine Krippe waren zu dieser Zeit in jedem Haus zu finden. Teil der Ausstellung ist unteranderem auch eine Krippe, gemacht von dem bekannten Holzschnitzer Anton Schembery.